Warum Du am meisten von den Menschen lernst, die Du nicht magst.
Eigentlich wollte ich Dir ja vom Neuromarketing-Kongress berichten, kommt noch versprochen, aber es gibt manchmal Themen, die einfach dran sind und dann vor allem anderen Vorrang haben. So erging es mir mit dem heutigen Thema: Es lief mir ständig über dem Weg und war auf einmal immer Gesprächsthema. Ob auf den Kongressen, die ich besucht habe, beim Austausch im Chat oder als Diskussion und im Gespräch mit Kunden und Kollegen. Das Thema war einfach omnipräsent.
Also widme ich ihm heute diesen Beitrag, denn egal wo wir unterwegs sind, im Business oder Privat, es wird immer Menschen in unserem Umfeld geben, mit denen wir nicht können. Die einfach nicht auf der selben Welle senden und schwingen wie wir und das ist gut so!
[Tweet „Everybody’s Darling – Everybody’s Depp“]
So lautet einer meiner wichtigsten Wahlsprüche, denn auch meine Nase gefällt da draußen nicht jedem und auch das ist gut so.
In der Regel meiden wir diese Menschen. Wir gehen ihnen aus dem Weg, ignorieren sie und haben sie nicht auf unserem Bildschirm. Das funktioniert, wenn Du zum Beispiel auf einem Event bist und der nächste Speaker ist absolut nicht Dein Ding, dann kannst Du einfach den Saal verlassen. Oder im Radio läuft wieder die total nervige „Seitenbacher-Müsli-Werbung“.
Sender-Wechsel
Die macht mich total kirre. Wenn ich diesen Typen und seinen Dialekt sowie die idiotische mehrfach Wiederholung des Produkt-Namens nur höre, könnt ich ausflippen. Da wird sofort der Sender gewechselt und ich schwöre mir erneut, niemals eines dieser Müslis zu kaufen, nur weil mich diese Werbung so nervt. Selbst beim Schreiben gribbelts da grad gewaltig in den Fingern.
Klick & weg
Oder Du kommst bei einer Marktanalyse auf die Webseite oder das Video von einem Mitbewerber, dessen Art und Persönlichkeit Du unmöglich findest. Ärgerst Dich vielleicht sogar noch, dass der so auf den Putz haut, obwohl Du doppelt so viel Wissen hast wie er. Was machst Du? Du klickst ihn einfach weg!
Aber es gibt Menschen und Situationen, wo wir uns nicht einfach mal schnell raus klicken können. Zum Beispiel im Job, wenn Dein Vorgesetzter zu diesen „NoGo’s“ gehört oder wenn Dein Kunde einen neuen Mitarbeiter hat, der künftig Dein Ansprechpartner ist. Oder wenn einer Deiner ungeliebten Mitbewerber auf Deinem Acker ernten will. Dann kann es ganz schön anstrengend und auch nervig werden.
Innehalten und Sortieren
Natürlich bin ich davon genauso wenig gefeit wie Du. Was ich aber habe ist eine Strategie, die ich dafür irgendwann einmal entwickelt habe. Sie kommt dann zum Einsatz, wenn ich mich in einer vermeintlich unausweichlichen Situation mit einem Menschen befinde, der nicht wirklich mein Fall ist.
Oder wenn ich ganz bewusst da bleibe, was ich mir zur Gewohnheit gemacht habe, und mir den Menschen, der mir nicht zusagt, mal näher anschaue und ihm zuhöre. Denn eine Chance hat ja jeder verdient ;-). Das sind oft ganz spannende Experimente, bei denen ich immer unerwartete Juwelen finde.
Neutraler Beobachter
Wie mach ich das? Ich nehme die Position eines neutralen Beobachters ein. Ich trete innerlich einen Schritt zurück und begebe mich in eine neutrale, wertfreie innere Haltung.
Hab ich jetzt erst wieder bei den Kongressen, auf denen ich war, eingesetzt. Da waren 2-3 Speaker, die von vornherein „nicht mein Ding“ waren. Statt aber den Vortrag ausfallen zu lassen bin ich geblieben und hab ihnen als neutraler Beobachter zugehört.
Einer der Speaker hat mich total positiv überrascht. Angefangen von seinem wirklich guten Inhalten, die sowas von auf den Punkt waren, bis hin zu seinem positiven, frischen, sympathischen Auftreten. Absolut nicht zu vergleichen mit seinen Videos, die ich persönlich grenzwertig finde. Ich hätte es wirklich bereut, seinen Vortrag versäumt zu haben.
Die Speakerin, die später folgte, hat mich durch ihre Art und Auftreten nochmals darin bestätigt, das sie einfach nicht mein Fall ist. Aber auch hier habe ich wertvolles mitgenommen. Sie war ein gutes Beispiel und eine Erinnerung dafür, was man auf der Bühne nicht machen sollte: Z.B. zu schnell, monoton und ohne Atem-Pause sprechen. Das man weder Kleidung noch Bilder oder Animationen in der Präsentation nutzt, die das Publikum zu sehr vom Sprecher und seinen Inhalten, um die es ja eigentlich geht, ablenkt.
Solche Situationen und Events sind ein ideales Übungsfeld für die Rolle als „Neutraler Beobachter“, damit Du bei anderer Gelegenheit mit Menschen und Situationen, die in einer völlig anderen Intensität auf Dich, Dein Leben und Dein Business Einfluss nehmen, gelassener umgehen kannst.
Mit Fragen zum Erfolg
Bist Du in so einer intensiven Situation, dann helfen Dir, als neutraler Beobachter, folgende Reflexions-Fragen:
- Warum bringt mich dieser Mensch so auf die Palme?
- Welche roten Knöpfe werden durch diese Person und ihre Art bei mir getriggert?
- Welche Lebensumstände könnten ihn so geformt haben, wie er heute ist?
- Was ärgert mich besonders stark?
- Worin unterscheiden wir uns?
- Worin ähneln wir uns?
- Was kann diese Person wirklich gut?
- Was mache ich besser, anders?
- Was steckt da an Gewinn für mich drin?
- Was kann ich von dieser Person lernen oder sogar für mein Business, Leben übernehmen?
- Was kann ich diesem Menschen geben, damit er sich sicherer, besser, entspannter, z.B. in der Zusammenarbeit mit mir, fühlt und dadurch das Miteinander für beide Seiten leichter wird?
Du musst natürlich nicht auf alle Fragen eine Antwort finden. Es reichen oft schon 2-3 Fragen aus, die Du Dir dazu stellst und ehrlich beantwortest. Sie helfen Dir dabei den Menschen einfach als Mensch wahrzunehmen, mit all seinen Stärken und Schwächen, und die Emotionen vor der Tür zu lassen.
Schenk Deinen Emotionen eine Pause
Sie sind es, die uns blind machen für die Juwelen, die darin für uns verborgen liegen. Und ja, das Ergebnis kann sein, dass Du einfach definitiv nicht mit dieser Person kannst, aber Du wirst immer, garantiert, mit einer Erfahrung, einem wertvollen Impuls, einem Wissenswachstum für Dich, Dein Leben und Dein Unternehmen daraus hervorgehen.
[Tweet „Wachstum entsteht durch Reibung“]
Das kann ich Dir garantieren und ich kann Dir auch versichern, dass ich durch diesen Prozess nicht nur Menschen verabschiedet, sondern vor allem auch dazu gewonnen habe und das einige davon heute wertvolle Wegbegleiter sind, die ich nicht mehr missen möchte.
Stachel zum Erfolg
Ja, und manchmal braucht es auch Menschen, die wie ein Stachel wirken, um selbst den nächsten Schritt nach vorn zu gehen. Transformiere Deinen Ärger und nutze diese freigesetzte Energie für Deinen eigenen Erfolg.
Wie gehst Du mit Menschen und Situationen um, die Du nicht magst? Wenn Du wertvolle Tipps und Strategien für uns hast, dann teile sie doch einfach mit uns im Kommentarfeld. Vielen Dank dafür!
In diesem Sinne „keep your spirit, your heart and mind open“ und bleib wie immer geschmeidig & smart auf Deinem Weg.
Martina
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Willkommen im digitalen Fuchsbau.
Seit über 25 Jahren führend in der Welt der Medien und des Marketing als Marken- & Positionierungsstrategin, Highperformance-Mentorin und Bestseller-Autorin aktiv. Mit der von mir entwickelten Expert Branding Matrix unterstütze ich Experten:innen und Unternehmer:innen dabei, sich ein hochprofitables Experten Business aufzubauen. Mein Motto: „Raus aus der breiten Mittelklasse und hinein in die lukrative Experten Liga für Premium-Kunden und Premium-Umsatz“.
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Extrem guter Beitrag meine Liebe 🙂
Hallo Martina,
ich bin immer wieder erstaunt, wieviel Mühe Menschen sich geben, Wege zu finden, mit Menschen zurecht zu kommen. Konditioniertes und evolutionäres Konkurrenzdenken.
Aus meiner Sicht gibt es da den einfachsten Weg, der leider oft übersehen, überfühlt wird.
Den Anderen respektieren. Punkt. Eine innere Haltung.
Und wertvolle Lebenszeit kann miteinander gestaltet werden oder eben nicht.
Sonnige Grüße
Nana